XT-Innenlager-Anti-Knarz-Solution
Das Problem: das XT Innenlager fängt nach geraumer Zeit an zu knarzen, dass man bei jeder Pedalumdrehung meint, man sitzt in Omas Schaukelstuhl. Das nervt mit der Zeit gewaltig. Viele Bikeshops und Schrauber versuchen mit Kupferpaste und übermenschlichen Anzugsmomenten die Geräusche zu beseitigen. Dies hilft in der Regel, wenn überhaupt, nur kurze Zeit. Erstens soll zusammen mit den Alu des Rahmens keine Kupferpaste verwendet werden (Galvanisches Element -> Korrossion) und zweitens will man ja vielleicht irgendwann ein neues Lager in noch funktionstüchtige Gewindegänge schrauben, ohne vorher den Rahmen aufflexen zu müssen.
Da ja noBrakes.de mittlerweile für seine ganzheitlichen technischen Lösungen bekannt ist (siehe V-Brake Silent System), haben wir auch bei diesem Problem nicht versucht die Auswirkung zu therapieren, sondern haben uns an die Ursachenforschung gemacht.
So hat das XT-Innenlager (BB-UN72) im
Gegensatz z.B. zum LX-Innenlager (BB-UN52) auf der rechten Lagerseite eine
Gewindehülse, die per Presspassung auf die Lagerpatrone aufgepresst ist.
Leider passt diese Presspassung nicht 100%ig. So stellt sich nach geraumer Zeit hier etwas Spiel ein. Beim Ausbau, Abschmieren und Neueinbau des Lagers verbleibt normalerweise die rechte Gewindehülse auf der Lagerpatrone, da sie wirklich sehr fest sitzt. Allerdings nicht so fest, dass es nicht knarzen würde. So knarzt es weiterhin, obwohl man vermeintlich alle metallischen Berührungsstellen geschmiert hat. In vielen Fällen wird dann das alte Lager durch ein neues ersetzt, obwohl das alte noch, bis auf das nervige Knarzen, tadellos funktioniert.
Die Lösung: die original
XT-Innenlager-Anti-Knarz-Solution
Zuerst muss man die rechte Gewindehülse
irgendwie von der Lagerpatrone bekommen. Entweder man nimmt das Lager in die
Hand und haut gefühlvoll mit dem Hammer auf die Achse oder man nimmt sich einen
Schraubstock zu Hilfe. Am besten das Gewinde mit reichlich Stoff umwickeln und
sehr gefühlvoll in den Schraubstock einspannen. Nun mit dem Hammer sachte auf
die Achse schlagen, bis sich die Patrone aus der Hülse löst. Vor dem
vollständigen ausschlagen der Patrone das Ganze aus dem Schraubstock nehmen, da
sonst evtl. die Hülse durch den fehlenden Gegendruck verformt wird.
Ist die Lagerpatrone und die Gewindehülse
getrennt, muss alles sauber gemacht werden. Nun kommt der eigentliche Trick: die
Patrone wird jetzt mit genau einer Lage dünnem Klebeband umwickelt. So können
sich die beiden Metallflächen nicht mehr berühren und es kann nicht mehr knarzen.
Das Klebeband am rechten Ende der Patrone etwas überstehen lassen und zur Achse
biegen. So lässt sich die Hülse leichter aufsetzen.
Nun alles mit reichlich Fett versehen und
die Lagerpatrone wieder in die Hülse einschlagen.
Das Gleiche kann auch auf der linken Lagerseite gemacht werden. Hier vor dem
Einsetzen des Lagers in den Rahmen auch eine Lage Klebeband anbringen. Dann noch
alles kräftig einfetten und in den Rahmen einbauen. Und auf zur ersten
knarzfreien Biketour seit langem.