In sechs Orten bleibt alles, wie es war
37 Gemeinden haben die
Bezirke Bruck und Mürzzuschlag insgesamt, nur in
sechs Gemeinden blieb alles beim alten. Überall
sonst gab es Verschiebungen, und so manches lief
entgegen dem allgemeinen Trend.
FRANZ POTOTSCHNIG
In
sechs der 37 Gemeinden in der Region änderte sich am
Kräfteverhältnis gar nichts. In Frauenberg, Ganz,
Kapellen, Mürzhofen, Mürzsteg und Thörl wanderte
kein einziges Mandat. Da nützte es zum Beispiel
nichts, dass der frühere Frauenberger Bürgermeister
jetzt in der Landesregierung sitzt, aber bei sieben
zu zwei für die ÖVP besteht ohnehin eine satte
Mehrheit.
Eine
satte Mehrheit hat auch die Thörler SPÖ mit elf
Mandaten: „Ich trete an, um zu gewinnen“, sagte vor
der Wahl Siegfried Schrittwieser, bis vor kurzem
Klubobmann der steirischen Sozialdemokraten und
jetzt Thörler Bürgermeister. Nun, er gewann zwar 25
Stimmen dazu, blieb aber an Mandaten gleich. Ebenso
wie die Thörler FPÖ, der es auch nichts half, dass
ihre Gemeinderätin Verena Graf immerhin
Landtagsabgeordnete ist. Eine respektable Leistung
auch der ÖVP, die gegen so viel Politprominenz
bestehen konnte.
13 als
Unglückszahl
Die FPÖ
verlor in den Bezirken Bruck und Mürzzuschlag 28 der
bisherigen 53 Mandate. Was noch härter trifft: In 13
Gemeinden, wo sie bisher vertreten waren, sind sie
draußen: Aflenz-Kurort, Aflenz-Land, Etmißl, Halltal,
Oberaich, Parschlug, Pernegg, St. Sebastian, Tragöß,
Allerheiligen, Krieglach, Mitterdorf und die Veitsch
haben zumindest bis 2010 keine FP-Gemeinderäte mehr.
Eine
schmerzhafte Niederlage setzte es für die
Freiheitlichen in Mariazell. Dort traten vor drei
Jahren alle FP- Mandatare aus der Partei aus, jetzt
kandidierte ein neues Team, das von den bisher vier
Sitzen nur einen einzigen retten konnte. Zwei dieser
verlorenen Mandate holte sich die SPÖ, eines ging an
die ÖVP, die nun über die Zweidrittelmehrheit
verfügt.
In
ähnliche Dimensionen drang nur die SPÖ Veitsch vor,
die 15,5 Prozentpunkte und sieben Mandate einbüßte –
was aber auch daran liegt, dass der Gemeinderat
wegen der gesunkenen Einwohnerzahl von 21 auf 15
Sitze verkleinert wird. Umso mehr freute sich die
ÖVP, die sechs Prozent an Stimmen gewann und ihre
drei Mandate problemlos halten konnte.
Die KPÖ
schaffte weder in Kapfenberg noch in Bruck oder
Gußwerk den Einzug in den Gemeinderat. In
Mürzzuschlag aber holte die Bürgerliste von Franz
Rosenblattl drei Mandate. Rosenblattl war bisher für
die KPÖ im Gemeinderat und bekennt sich nach wie vor
zu seiner Ideologie. Seine Liste ging zwar aus der
Bürgerinitiative gegen die Wohnstraße hervor, der
Erfolg dieser Liste wird aber von der steirischen KP
als Erfolg der kommunistischen Partei gewertet.
Die
Grünen haben in der ganzen Region nur noch drei
Mandate (in Bruck, Mürzzuschlag und Krieglach),
dafür haben Namenslisten 29 Sitze ergattert.
St.
Ilgen
„Und
wie hat St. Ilgen gewählt?“, war stets die erste
Frage von Bundeskanzler Kreisky an einem Wahltag.
Diesmal knöpfte die ÖVP der SPÖ ein Mandat ab, was
nicht unbedingt den Trend spiegelt. Jaja, St. Ilgen
ist auch nicht mehr, was es einmal war.
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