Problemlösung durch Verbote?
Die Mürzzuschlager
ÖVP bringt das Thema Alkoholverbot auf öffentlichen
Plätzen aufs Tapet. Die Haltungen dazu sind
zweispältig.
MICHAELA AUER
Dass
es oft regnet, hat wahrscheinlich manches
Mürzzuschlager Verkehrsschild da stehen lassen, wo
es steht, und vielleicht auch so manchen
Blumenschmuck. So mutmaßt zumindest die Gendarmerie,
was die rückläufige Zahl der Vandalenakte in
Mürzzuschlag angeht. „Im Vorjahr hatten wir jedes
Wochenende Vorfälle“, sagt Postenkommandant Martin
Schoder.
Nun kam
aus der ÖVP in der letzten Gemeinderatssitzung die
Anfrage, ob man denn nicht vielleicht daran denke,
eine Verordnung zu erlassen, die der Gendarmerie
mehr Möglichkeiten zum Einschreiten bietet. Die
ÖVP könnte sich ein Alkoholverbot auf öffentlichen
Plätzen vorstellen, Grüne und KPÖ wurden damit nicht
wirklich warm.
„Die
Frage ist nur, was löst man mit solchen
Verordnungen?“, stellte Bürgermeister Walter Kranner
eine Frage als Antwort in den Raum. Und: „Wir haben
das auch schon mit der Gendarmerie diskutiert.“
Walter Kranner hält aber auch fest, was Skeptiker
solcher Verordnungen denken: Oft verlagere man das
Problem nur von einer Örtlichkeit zur nächsten.
Martin
Schoder berief sich in der Gemeinderatssitzung auch
auf bestehende Gesetze: „Es gibt ja klare Regelungen
durch das Jugendschutzgesetz.“ Damit, schränkt Schoder
jedoch ein, erreiche man die 14- bis 16 Jährigen.
Wenn man die beim Alkoholkonsum erwischt, kann man
einschreiten. Vandalenakte gehen aber auch auf das
Konto von über 18-Jährigen, und da könnte eine
Verordnung des Alkoholverbotes auf öffentlichen
Plätzen wenigstens die Möglichkeit des Einschreitens
geben, bevor etwas passiert.
In
anderen Gemeinden, etwa in Voitsberg, hat man
bereits derartige Verordnungen beschlossen –
begleitet von Sinndiskussionen.
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