Neue Gesichter, aber auch viele
Altbekannte
Friedlich und
einträchtig ging es bei den konstituierenden
Sitzungen in Bruck und Kapfenberg zu, in
Mürzzuschlag hingegen ist der feindselige Ton aus
dem Wahlkampf nicht so leicht wegzubringen.
Nicht
ganz einig zeigte sich der neue Mürzzuschlager
Gemeinderat bei der Wahl des Stadtrates:
Bürgermeister Walter Kranner und Stadtrat Karl
Rudischer mussten von den 24 abgegebenen Stimmen
vier Gegenstimmen hinnehmen. Die Vizebürgermeister
Manfred Juricek (SPÖ) – er folgt Heinz Veitschegger
nach – und Franz Lendl (ÖVP) sowie Finanzreferentin
Karin Langegger hingegen wurden einstimmig gewählt.
Der
Mann mit dem meisten Applaus des Abends war der
scheidende Vizebürgermeister Heinz Veitschegger.
Nach 35 Jahren in der Politik zieht er sich zurück.
Es gab Standing Ovations für ihn, als er für seine
Dienste geehrt wurde.
In den
Ansprachen der einzelnen Fraktionsführer war
durchaus Konfliktstoff enthalten. Grün-Gemeinderat
Erwin Holzer, der als ältester Gemeinderat die
Sitzung leitete, eröffnete mit harscher Kritik, etwa
an der Innenstadtgestaltung oder an den Stadtwerken.
Arnd Meissl (FP) gab sich sanfter und sprach von
konstruktiver Kontrollfunktion, die er ausüben
wolle. Welcher Farbe die nun sein werde, dazu
äußerte er sich nicht. Franz Rosenblattl, bisher
KPÖ, jetzt Liste „Pro MZ“, sieht sein Ziel darin,
„die Wünsche der Bevölkerung“ zum Thema zu machen.
Auch
Vizebürgermeister Franz Lendl sparte nicht mit
Kritik: „Da gab es Töne im Wahlkampf, die man nicht
dulden sollte.“ Er wandte sich damit gegen die
Aussendungen von „Pro MZ“, die „unter die
Gürtellinie“ gegangen seien.
Der
neue und alte Bürgermeister Walter Kranner schloss
sich hier an. Es seien „Gräben aufgerissen“ worden.
Jenen, die diesen Ton verbreitet hätten, müsste man
skeptisch gegenüberstehen. Kranner skizzierte dann
noch die schwierige finanzielle Lage der Stadt.
Trotzdem gebe es Investitionen in Großprojekte wie
Volkshaus, Hammerpark oder Schwimmbad. Zu den vier
„Nein“ Stimmen gegen seine Person und jene des
Stadtrates Karl Rudischer meinte er: „Das wird uns
noch mehr anspornen.“ |