Hoffen auf
das Mürzer
Protestwählerpotenzial
Eine neue Mürzzuschlager
Namensliste hat die KPÖ
geschluckt und zielt für die
kommende Wahl auf
Protestwählerstimmen ab.
MICHAELA AUER
Themen
wie die Gestaltung der
Mürzzuschlager Innenstadt –
vor allem die Umgestaltung
der Fußgängerzone der
Wienerstraße in eine
Wohnstraße – ließen die
Emotionen im letzten Jahr
hochgehen. Die Folge: Eine
Volksabstimmung zur Frage,
ob die Wienerstraße
Wohnstraße sein soll oder
eine Fuzo. Die Mehrzahl der
Mürzzuschlager entschied
sich für die Wohnstraße. Aus
dieser Diskussion hat sich
eine Namensliste für die
Wahlen neu formiert: „Pro
MZ“, oder „Pro Mürzzuschlag“
– ein Bündnis zwischen KPÖ
und jener Bürgerliste,
welche die Volksabstimmung
durchgesetzt hat.
Spitzenkandidat ist Franz
Rosenblattl, ehemals Kopf
der Mürzzuschlager KPÖ, die
aber nun nicht mehr wählbar
ist. Gesetzt wird auf
Protestwähler. Darunter
jene, die sich bei der
Volksabstimmung gegen die
Wohnstraße entschlossen
haben – 900 Mürzzuschlager
oder umgerechnet vier
Mandate.
In anderen Teichen fischen
Ob und in wessen Teichen –
bei der SPÖ oder den anderen
Oppositionsparteien – die
neue Liste bei der Wahl
fischen wird, wird sich noch
zeigen. Die Grünen unter
Erwin Holzer hätten, wäre es
nach KPÖ und der Bürgerliste
gegangen, bei der neuen
Bürgerliste mit im Boot sein
sollen –
Auffassungsunterscheide
verhinderten dies. Die
Grünen rittern nun weiter
eigenständig um die Wähler.
Angesichts der schwierigen
und viel diskutierten
Entscheidungen auf
Gemeindeebene – wie die
Innenstadtgestaltung und
eben beim Thema Wohnstraße
– darf man gespannt sein, ob
sie sich auf die SPÖ
auswirken. Ihre
Kandidatenliste für den
Gemeinderat hat die SPÖ ein
wenig durcheinander
gemischt, vor allem an
vorderster Front. So
verabschiedet sich unter
anderem der langjährige
Vizebürgermeister Heinz
Veitschegger aus der
Politik. Mit Manfred Juricek,
Leiter des AMS in
Mürzzuschlag, kommt ein
bekanntes Gesicht auf Platz
Zwei. Die ÖVP fährt (noch)
einen recht ruhigen Kurs in
Sachen Vorwahltaktik. Man
versucht, mit Themenpolitik
im Gespräch zu bleiben –
etwa mit der geforderten
Fertigstellung der
Mürzzuschlager Umfahrung
durch den Lambach.
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