Kleine Zeitung 3.April 2005

Kaputter Beton erhöht die Kosten um 590.000 Euro

Die Sanierung des Mürzzuschlager Hallenbades wird teurer als erwartet. Die alte Betonkonstruktion verursachte unerwartet hohe Kosten.

MICHAELA AUER

Als man schon am Bauen war, kam zutage, dass der Zustand des Betons des Mürzzuschlager Hallenbades sehr schlecht ist. Schlechter als ursprünglich angenommen. Deshalb wurde ein Gesamtabbruch der Dachkonstruktion der Schwimmhalle nötig. Fazit: Mehrkosten von 590.000 Euro. Im Endeffekt kostet die Sanierung des Hallenbades nun rund 4,1 Millionen statt der 3,3 Millionen Euro, die geplant waren.

Die Opposition warf in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Frage auf, ob es denn nicht möglich gewesen sei, den schlechten Zustand des Betons schon im Vorfeld festzustellen. Nein, sei es nicht gewesen, hieß es aus der SPÖ. „95 Prüfstellen sind dafür eigens vor Beginn der Bauarbeiten in den Beton gebohrt worden“, meinte SP-Gemeinderat Hans-Peter Jelinek, der auch Bademeister im Hallenbad ist. Und auch sein Parteikollege Karl Rudischer, Ersteller des Sanierungskonzeptes, meinte, der Betonzustand sei trotzdem in diesem Ausmaß vorher nicht ersichtlich gewesen.

Auch anderes neu

Zusätzliche Kosten entstehen auch durch Änderungen im Bereich der Physiotherapie und der Massage sowie durch den Ankauf eines neuen Schwimmbeckenreinigungsgerätes, weil das alte kaputt ist. Im Gastrobereich macht man auch mehr neu als geplant und es werden unter anderem Kinderspielgeräte gekauft. Außerdem wird es ein eigenes Marketingbudget geben.

Das kritisierte Grün-Gemeinderat Erwin Holzer. Er meinte, das Werbebudget der Stadt solle herangezogen werden und stimmte gegen die Aufstockung des Sanierungsbudgets. Bürgermeister Walter Kranner hielt dagegen, ein Projekt dieser Größenordnung brauche entsprechendes Marketing: „Das soll ein Konzept für länger sein, nicht nur für ein paar Inserate.“ So würde allein eine „Confetti-TiVi“-Veranstaltung zur Eröffnung des Bades 17.000 Euro kosten.

Franz Rosenblattl (KPÖ) und Martin Leitner von der ÖVP kritisierten „Konzeptlosigkeit“. Ein umfassenderes Gesamtkonzept, so die ÖVP, hätte erstellt werden müssen. Kranner meint dazu, ein Gesamtkonzept habe es immer gegeben, es seien aber durch die Besichtigung anderer Bäder neue Ideen hinzugekommen.

Franz Rosenblattl stimmte gegen die Erhöhung der Sanierungskosten. Die ÖVP ging, wie auch die FPÖ, mit der SPÖ mit, allerdings nur unter der Bedingung, dass keine Kostenerhöhungen mehr folgen. Rund 3,8 Millionen waren für das Bad im Budget vorgesehen, etwa 300.000 Euro müssen 2006 finanziert werden.