Kaputter Beton erhöht die Kosten um
590.000 Euro
Die Sanierung des
Mürzzuschlager Hallenbades wird teurer als erwartet.
Die alte Betonkonstruktion verursachte unerwartet
hohe Kosten.
MICHAELA AUER
Als
man schon am Bauen war, kam zutage, dass der Zustand
des Betons des Mürzzuschlager Hallenbades sehr
schlecht ist. Schlechter als ursprünglich
angenommen. Deshalb wurde ein Gesamtabbruch der
Dachkonstruktion der Schwimmhalle nötig. Fazit:
Mehrkosten von 590.000 Euro. Im Endeffekt kostet die
Sanierung des Hallenbades nun rund 4,1 Millionen
statt der 3,3 Millionen Euro, die geplant waren.
Die
Opposition warf in der jüngsten Gemeinderatssitzung
die Frage auf, ob es denn nicht möglich gewesen sei,
den schlechten Zustand des Betons schon im Vorfeld
festzustellen. Nein, sei es nicht gewesen, hieß es
aus der SPÖ. „95 Prüfstellen sind dafür eigens vor
Beginn der Bauarbeiten in den Beton gebohrt worden“,
meinte SP-Gemeinderat Hans-Peter Jelinek, der auch
Bademeister im Hallenbad ist. Und auch sein
Parteikollege Karl Rudischer, Ersteller des
Sanierungskonzeptes, meinte, der Betonzustand sei
trotzdem in diesem Ausmaß vorher nicht ersichtlich
gewesen.
Auch
anderes neu
Zusätzliche Kosten entstehen auch durch Änderungen
im Bereich der Physiotherapie und der Massage sowie
durch den Ankauf eines neuen
Schwimmbeckenreinigungsgerätes, weil das alte kaputt
ist. Im Gastrobereich macht man auch mehr neu als
geplant und es werden unter anderem
Kinderspielgeräte gekauft. Außerdem wird es ein
eigenes Marketingbudget geben.
Das
kritisierte Grün-Gemeinderat Erwin Holzer. Er
meinte, das Werbebudget der Stadt solle herangezogen
werden und stimmte gegen die Aufstockung des
Sanierungsbudgets. Bürgermeister Walter Kranner
hielt dagegen, ein Projekt dieser Größenordnung
brauche entsprechendes Marketing: „Das soll ein
Konzept für länger sein, nicht nur für ein paar
Inserate.“ So würde allein eine „Confetti-TiVi“-Veranstaltung
zur Eröffnung des Bades 17.000 Euro kosten.
Franz
Rosenblattl (KPÖ) und Martin Leitner von der ÖVP
kritisierten „Konzeptlosigkeit“. Ein umfassenderes
Gesamtkonzept, so die ÖVP, hätte erstellt werden
müssen. Kranner meint dazu, ein Gesamtkonzept habe
es immer gegeben, es seien aber durch die
Besichtigung anderer Bäder neue Ideen hinzugekommen.
Franz
Rosenblattl stimmte gegen die Erhöhung der
Sanierungskosten. Die ÖVP ging, wie auch die FPÖ,
mit der SPÖ mit, allerdings nur unter der Bedingung,
dass keine Kostenerhöhungen mehr folgen. Rund 3,8
Millionen waren für das Bad im Budget vorgesehen,
etwa 300.000 Euro müssen 2006 finanziert werden. |