Kleine Zeitung 28. März 2001 |
Ein Grab gefallener Rotarmisten und russischer Kriegsgefangener aus dem
Jahr 1945 war in Mürzzuschlag Ziel eines Vandalenaktes.
Nazi Symbole in ein Mürzer Sowjetgrab eingeritztAuf dem Stadtfriedhof von Mürzzuschlag sind auch gefallene Soldaten der Roten Armee und jene Sowjetbürger begraben, die bei einem Bombenangriff auf das Hönigsberger "Russenlager" - ein Zwangsarbeiterlager für Schoeller-Bleckmann Arbeiter - gegen Kriegsende ums Leben gekommen sind. Diese Gräber wurden mit eingeritzten Hakenkreuzen und mit SS-Runen verunstaltet. Jugendlicher Vandalismus oder politischer Akt? Für den Mürzzuschlager
KPÖ-Gemeinderat Franz Rosenblattl - er ist übrigens der einzige
KPÖ-Gemeinderat im ganzen Mürztal - ist die Tat zweifellos politisch
motiviert, und kein gewöhnlicher Vandalenakt: "Wenn jemand sich
ausgerechnet die Sowjetgräber aussucht, gehe ich schon davon aus, dass
das ganz bewusst politisch gemeint ist." Nur: Der Sowjet-Kommunismus
als politische Zielscheibe ist längst nicht mehr aktuell. Es könnte
daher auch sein, dass die, vermutlich jugendlichen - Täter den
Sowjetstern mit dem Judenstern verwechselt haben. Franz Pototschnig |