MUERZER PERSONEN

Hier finden Sie bekannte und berühmte Personen mit Bezug zu Muerzzuschlag. Sie sind entweder hier geboren, eingewandert oder haben einige Zeit in dieser Stadt gewohnt und sind ihren Berufungen nachgegangen

Viktor Kaplan
Maschinenbauer und Erfinder, wurde am 27.11.1876 als Sohn eines Eisenbahners in Mürzzuschlag geboren. Nachdem er die Matura im Jahre 1895 abgelegt hatte, inskribierte er an der Technischen Hochschule in der Bundeshauptstadt. 1909 promovierte er zum Doktor, knapp danach habilitierte Kaplan in Brünn, wo er zum Adjunkten ernannt wurde. 1912, nach intensiven Forschungsjahren in Brünn meldete Kaplan sein erstes Turbinenpatent an. 1922 wurde die optimierte Kaplan-Turbine fertiggestellt. In der letzten Phase der Untersuchungen musste Viktor Kaplan jedoch aus gesundheitlichen Gründen sein Team mit der Arbeit alleine lassen. Der Gesundheitszustand von Viktor Kaplan verschlechterte sich in den darauffolgenden Jahren so sehr, dass er sich 1931 ins Privatleben zurückzog. 1934 starb er auf seinem Landsitz Rochuspoint in Unterach am Attersee.

Elfriede Jelinek
Gegenwartsschriftstellerin. Sie wurde am 20.10.1946 in Mürzzuschlag geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Wien. Mit dreizehn Jahren sind ihre äußeren Markenzeichen schwarz umrandete Augen, schwarze Strümpfe und ein abgetragener Männerpullover. 1972 Aufenthalt in Berlin, 1973 in Rom. 1974 - 1991 Mitglied der KPÖ. Lebt als freie Schriftstellerin in Wien, München und Paris. Sie schrieb zahlreiche Hörspiele (u.a. "Die Bienenkönige", 1976; "Die Ausgesperrten", 1978) und Übersetzungen (Thomas Pynchon: "Die Enden der Parabel", 1976) und viele Romane und Bücher u.a. "wir sind lockvögel baby" (1970), die "Klavierspielerin" (1983). Auszeichnungen und Preise: Würdigungspreis der Stadt Wien für Literatur (1989); Walter-Hasenclever- Preis der Stadt Aachen (1994); Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum (1994); Bremer Literaturpreis 1996, Georg Büchner-Preis(1998), Heinrich Heine Preis der Stadt Düsseldorf 2002. Literatur Nobelpreis 2004

Johannes Brahms 1833-1897
wurde am 7. Mai 1833 in Hamburg geboren und starb am 3. April 1897 in Wien. Sein Vater war Stadtmusiker (Horn, Violine und Kontrabass). Er studierte Komposition bei E. Marxsen. 1853 Konzertreise mit dem ungarischen Geiger E. Reményi, in Hannover Freundschaft mit dem Geiger J. Joachim. Bekanntschaft mit Franz Liszt und Robert Schumann, der von seinen Sonaten, Liedern und Quartetten begeistert war. 1863 geht Brahms nach Wien und wird Chormeister der Wiener Singakademie; von 1872-75 kuenstlerischer Leiter der Gesellschaft der Musikfreunde Wien. Die Winter dienen kuenftig Konzertreisen als Pianist und Dirigent, die Sommermonate der Komposition in Stille und Naturschoenheit, u.a. ab 1877 in Poertschach am Woerthersee.1884/85 schuf Brahms in Mürzzuschlag seine 4.Symphonie. Ihm zu Ehren wurde hier das Brahms - Museum errichtet . Hauptwerke: 4 Symphonien (c-Moll, D-Dur, F-Dur und e-Moll), Serenaden, Haydn-Variationen, 2 Klavierkonzerte,1 Violinkonzert, 1 Doppelkonzert (Violine und Violoncello), 'Deutsches Requiem, viele Kammermusikwerke u.a. 3 Violin- und 2 Violoncellosonaten, 200 Lieder.

Toni Schruf 1863 - 1932
Sportler, Alpinist, Dichter und langjähriger Freund des Krieglacher Heimatdichters Peter Rosegger. Unter anderem gründete Toni Schruf im Roseggerstüberl in Mürzzuschlag am 22.Februar 1900 die Rosegger-Gesellschaft und errichtete die Freilichtbühne in der Mürzer Au, die heute leider kaum mehr verwendet wird. Toni Schruf unternahm 1890 mit dem Grazer Sektfabrikanten Max Kleinoschegg die ersten Versuche auf Skiern im mitteleuropäischen Raum. Dazu liess sich Kleinoschegg Ski aus Norwegen liefern, wo der Skisport vor allem als Langlauf eine lange Tradition aufweist. Sie benützten die Skier zuerst als Aufstiegshilfen und veranstalteten auch Rennen für Damen und Herren. 1894 organisierten sie eine Wintersportausstellung. Man kann heute mit Fug und Recht behaupten, dass die Wiege des alpinen Wintersports in Mürzzuschlag liegt. Aus diesem Grund gibt es ein 1947 gegründetes Wintersportmuseum (seit 2004 im Mürzzuschlager Zentrum) das die weltweit gösste Sammlung an wintersporthistorischen Exponaten besitzt.

Johann Heinrich August Bleckmann 26.2.1826 - 19.10 1891
Der in Solingen geborene Johann Bleckmann entstammt einer deutschen Familie, die sich vorwiegend mit Eisen und Stahl beschäftigte. Als junger Mann verschaffte er sich zusätzlich Wissen in Amerika.
Mit 35 Jahren wanderte er nach Österreich aus. Dort erwarb er 1862 vom Fürsten Sulkowsky das Mürzzuschlager Hammerwerk Phönix und baute zwischen 1863 und 1874 diesen Betrieb zu einem integrierten Hüttenwerk "Bleckmann Stahlwerke AG" aus. Später kamen im Ortsteil Hönigsberg der "Neuhammer" und die "Sagmühl" dazu, beide wurden zu Walzwerken umgebaut. Zu dieser Zeit waren rund 600 Arbeiter beschäftigt, diese Zahl stieg während des ersten Weltkrieges auf fast 3000 Leute samt den Kriegsgefangenen an.
J.H.A. Bleckmann produzierte mit modernen Tiegelgussstahlöfen (1864) und den ersten Siemens-Martin-Öfen (1874) Klingen - und Werkzeugstahl. Er erlebte die Erfindung des rostbeständigen Stahles durch seinen Ing. Max Mauermann (1868 - 1929) im Jahre 1912 nicht mehr. Sein ganzes Vermögen investierte Bleckmann in das Werk, so dass nach seinem Tode noch einige Rechnungen offen blieben, wie aus Urkunden des Bezirkgerichtes zu entnehmen war. Der Phönix Stahl erlangte erst später Weltruf. Bleckmanns Söhne Eugen und Walter übernahmen den Betrieb.



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